Caught In The Crack ist zurück, ihr Opfer.
Eine Zeit, in der nun auch in Deutschland selbsternannte Gangsta-Rapper jene Lorbeeren einfahren, für die Johnny Volldepp, Dan Juan de Marcos und Brrrakkk Spencer bereits vor etlichen Jahren den Grundstein legten, ist noch nicht reif, als dass sie eine wegweisende und internationale Rap-Crew wie Caught In The Crack entbehren könnte.
Still war es um die Erfinder des Raps geworden, nachdem ihr Debütalbum „Alles vorbei“ im Sommer 2005, also über 30 Jahre nach Gründung von Caught In The Crack, nicht nur die deutsche Musiklandschaft gründlich aufmischte und nicht von ungefähr mit mehrfachem Platin ausgezeichnet wurde. Auf dem bisherigen Höhepunkt ihres Erfolges angelangt, verschwanden die Crack Street Boys schneller von der Bildfläche, als ihr erstes Album in den ersten Minuten nach Erscheinen weltweit ausverkauft war: unvorstellbar schnell. Man wollte sich auf seine Wurzeln zurück besinnen, man wollte den süßen Geschmack des ohnehin längst überfälligen Ruhmes in Ruhe auskosten.
Mit Sony BMG war endlich ein kompetenter Partner gefunden worden, der an die Vision von Caught In The Crack glaubte und bereit war, einen Vorschuss zu zahlen, über dessen genaue Summe sich die einzigen Old School Geez der Rap-Szene bis heute ausschweigen. Von Seiten der Plattenfirma sahen sich die Rap-Schwegewichte keinerlei Druck ausgesetzt; die für Caught In The Crack so typischen Drogeneskapaden konnten auf einem konstant hohen Niveau gehalten werden, man ließ es sich gut gehen.
Doch schnell sehnten sich Johnny, Dan Juan und Spencer danach, wieder Musik zu machen. Musik hatte Caught In The Crack groß gemacht, Musik war der treue Begleiter gewesen, egal wie schwer die Zeiten auch sein mochten. So schloss man sich kurzerhand in einem der größten Musikstudios Barcelonas ein und feilte mehrere Monate in absoluter Konzentration an einem zweiten Album.
Herausgekommen ist ein Werk, das durchaus als moderner Klassiker bezeichnet werden kann und den immensen Erfolg von „Alles vorbei“ bei Weitem übertreffen dürfte. Auch die allerorts heraufbeschworene Krise der Musikindustrie wird daran kaum etwas ändern können. Mit dem zweiten Album von Caught In The Crack, schlicht aber treffend „Es wird wie ein Unfall aussehen“ betitelt, ist den Gangsta-Rap-Initialzündern nicht weniger als ein Geniestreich gelungen, der seine Spuren global hinterlassen wird.
Es wurde ein erwachsenes Album; Caught In The Crack sind reifer, ehrlicher und auch persönlicher geworden. In jedem Song ist die Liebe zur Musik zu spüren, die nach Crack und Heroin immer die größte Antriebskraft von Caught In The Crack gewesen ist und auch bleiben wird. Doch jeder Song zeugt auch von einer kompromisslosen Härte und Authentizität, die im Genre des Gangsta-Raps einzigartig ist.
Gefeatured wurden nur Künstler aus dem kreativen Umfeld der Crack Street Boys: Neben Ca$h-A, der bekannten Sängerin aus Kanada, und Young Geezus, dem rätselhaften Gangsta-Rap-Jungtalent unbekannter Herkunft, taucht vor allem der berüchtigte Carlos Kalashnikov aus dem Dortmunder Westbezirk auf gleich mehreren Tracks auf. Carlos ist auch für einen Großteil der bahnbrechenden Beats zuständig, die ansonsten von Brrrakkk Spencer selbst, Parkinson Crusoe und Jackmode Jackson stammen.
„Es wird wie ein Unfall aussehen“ ist DAS Album des Jahrzehnts, wenn nicht des Jahrhunderts.
Als Dankeschön an alle Fans, die Caught In The Crack ohne Abstriche und jederzeit ihre Treue bewiesen haben, steht das Album nun zum exklusiven Download bereit. Kostenlos. Einfach so. Man kann es sich leisten.
Wir dürfen gespannt sein, welchen Weg die Crack Street Boys in Zukunft einschlagen werden. Doch eins ist gewiss: Es wird wie ein Unfall aussehen.